Zu Pfingsten wird gesegelt: Die großen Yachten treffen sich auf Helgoland zur Nordseewoche, die
Nachwuchsseglerinnen und -segler treten vor Schilksee bei der YES gegeneinander an und die je 18
Erst- und Zweitligateams der Segel-Bundesliga treffen auf der Kieler Innenförde aufeinander. Bei
diesem letzten Spieltag vor der Sommerpause haben die Spitzenteams Gelegenheit, sich noch
weiter von den Verfolgern abzusetzen
(Kiel, 04.06.2025) Bahnt sich in der Segel-Bundesliga ein Duell zwischen den Hamburger Vereinen
Norddeutscher Regatta Verein (NRV) und Mühlenberger Segel-Club (MSC) an? Derzeit führt der
Rekordmeister NRV die Tabelle der 1. Segel-Bundesliga an, gefolgt vom Titelverteidiger MSC.
Für den dritten Spieltag der Saison haben beide Vereine ihre Erfolgsgaranten an der Pinne aufgestellt:
Für den NRV steuert Olympiateilnehmer und mehrfacher Bundesliga-Meister Tobias Schadewaldt,
der nach einer „Babypause“ wieder ins Liga-Geschehen eingreift. Sein Gegenpart beim MSC ist Max
Augustin, zweifacher Corinthian-Weltmeister in der Melges-32-Klasse mit seinem Heat-Sailingteam.
Bereits im Vorjahr steuerte Max Augustin für den MSC bei dem Liga-Event in Kiel und lieferte sich mit
NRV-Steuerfrau Julia Kühn ein Duell um den Sieg des Spieltages. Punktgleich, aber mit weniger ersten
Plätzen, musste er sich mit dem zweiten Rang zufriedengeben. „Vielleicht ist da ja noch eine
Rechnung offen“, schmunzelt Liga-Managerin Anke Nowak und ergänzt: „Während sich die
Hamburger Teams beharken, hat der Münchner Yacht-Club die Chance, wieder an seine bisherigen
Erfolge in Kiel anzuknüpfen. Mit Steuermann Xaver Huber konnte das Team bereits zweimal auf der
Förde glänzen und alle anderen Teams hinter sich lassen.“
Topathletinnen und -athleten der internationalen Klassen
Ein Blick auf die Startaufstellungen zeigt: Viele Vereine setzen auf erfahrene „alte Hasen“, um den
vorhergesagten, teils herausfordernden Wetterbedingungen zu trotzen. Gleichzeitig dient die Liga
immer stärker als Bühne für Topathleten aus olympischen und internationalen Klassen.
„Erfolgreiche Spitzenseglerinnen und -segler sind selten auf eine Bootsklasse festgelegt“, erklärt
Oliver Schwall, Initiator der Segel-Bundesliga. „Sie sind echte Allrounder – vom 49er oder ILCA über
die Bundesliga bis hin zu Bigboats oder foilenden Klassen wie Motte, Waszp oder AC40.“
Für den Bodensee Yacht-Club Überlingen übernimmt Finn Kenter das Steuer. Er gewann gerade bei
der H-Boot-Weltmeisterschaft die Bronzemedaille. Mit an Bord: Jonathan Koch, Vizepräsident und
Jugendobmann des Deutschen Segler-Verbands.
Eingespielte Teams sind im Vorteil
„Wir rechnen am Pfingstwochenende mit sehr wechselhaften Bedingungen- von mittlerem Wind bis
viel Wind, vielen Drehern und ab und an Regen wird alles dabei sein– das wird für die Teams richtigPressemitteilung
herausfordernd“, sagt Anke Nowak und ergänzt: „Es kommt auf sauberes Bootshandling und sichere
Manöver an. Wer eingespielt ist und viel in Trainingstage auf dem Wasser investiert hat, wird klar im
Vorteil sein.“
Langfristig dominieren laut Anke Nowak die Vereine, die konsequent in Ausbildung und
Nachwuchsarbeit investieren: „Gut organisierte Clubs mit stabilen Strukturen und fester Liga-
Verankerung finden sich meist im oberen Tabellendrittel.“
Zweiter Spieltag für die 2. Liga
Für die Teams der 2. Segel-Bundesliga steht am Pfingstwochenende der zweite Spieltag der Saison
an. Mit dabei: ein prominenter Neuzugang. Der Hamburger Verein „Entdecker und Seefahrer
Fördererverein“ wird nun von Carsten Kemmling verstärkt – ehemaliger Ligasegler für den NRV und
später für den Wassersportverein-Hemelingen.
„Die Liga lässt viele einfach nicht los, zu attraktiv ist das Format mit einem zentralen Bootspark, sehr
kurzen, direkt aufeinanderfolgenden Rennen mit Schiedsrichtern auf der Regattabahn und mehr
teilnehmenden Teams als Booten“, sagt Oliver Schwall zufrieden.
Live dabei an der Kiellinie
Zuschauer können das Geschehen ab Samstag, 12 Uhr, direkt von der Kiellinie aus verfolgen.
Kulinarisch sorgt das Segelcamp Kiel für Stimmung: Am Samstagabend macht ein Burger-Foodtruck
Station, am Sonntag gibt es Bier und Gin Tonic von Liga-Partner Gin Sul.
„Vielleicht haben wir Glück und das Wetter wird doch milder und sommerlicher als prognostiziert“,
sagt Anke Nowak. „Dann können wir die langen, hellen Sommerabende in Kiel genießen.“