Pressemitteilung
(Kiel, 09.06.2025) – Zur Halbzeit der Segel-Bundesliga-Saison 2025 hat der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), Rekordmeister der Liga, eindrucksvoll seine Titelambitionen untermauert. Bei teils herbstlichem Wetter sicherte sich das Team aus Hamburg souverän den Tagessieg. Auf Platz zwei landete der Bodensee-Yacht-Club Überlingen (BYCÜ), gefolgt vom Düsseldorfer Yacht-Club (DYC).
In einer Neuauflage des Hamburger Duells vor Kiel zwischen dem NRV und dem Mühlenberger Segel-Club (MSC) hatte erneut der NRV die Nase vorn und ließ den MSC mit Steuermann Max Augustin hinter sich. Dabei konnte der Traditionsverein von der Alster wieder auf die Leistung von Erfolgsgarant des ehemaligen Olympiateilnehmers Tobias Schadewaldt vertrauen, der nach seiner „Babypause“ zurück im Liga-Geschehen ist. „Was ich an der Liga schätze, sind die direkte Vergleichbarkeit und die engen Rennen“, sagte Tobias Schadewaldt. „Es hat mir wieder unglaublich Freude gemacht dabei zu sein und mit so einem starken Team einen weiteren Schritt Richtung Meisterschaft geschafft zu haben.“
Wie hochkarätig die Segel-Bundesliga besetzt ist, zeigen auch die weiteren Platzierungen: Finn Kenter, Steuermann des BYCÜ, gewann erst vor einer Woche Bronze bei der H-Boot-Weltmeisterschaft auf dem Traunsee. Jan-Philipp Hofmann vom DYC wurde in diesem Jahr erneut Deutscher Meister im 505er. Wir sind super happy, dass wir den Liga-Spieltag auf Platz zwei beenden konnten. Der letzte Podestplatz für unseren Verein ist schon ein paar Jahre her“, sagte Finn Kenter nach der Siegerehrung. „In dieser Saison haben wir schon einmal am Podest gekratzt. Dass wir es nun aufs Podest geschafft haben, macht uns sehr stolz.“
NRV führt mit nur vier Punkten
Im Gesamtklassement führt der NRV nun mit vier Punkten vor Titelverteidiger MSC (9 Punkte). Auf Rang drei liegt der Bodensee-Yacht-Club Überlingen (BYCÜ) mit 16 Punkten. „Zur Saisonhalbzeit zeichnen sich nicht nur die Favoriten ab – auch im Tabellenkeller wird es ernst“, erklärt Liga-Managerin Anke Nowak. „Die Berliner Seglervereinigung von 1903, die Seglervereinigung Itzehoe und der Verein Seglerhaus am Wannsee müssen nun aufholen. Ich bin überzeugt, dass gerade alle drei vor den kommenden Spieltagen noch einmal kräftig trainieren. Vor allem der VSaW will auf seinem Heimatrevier wichtige Punkte holen.“
Die drei Pfingsttage vor Kiel waren von wechselhaften Wetterbedingungen geprägt. Statt des angekündigten Sturms herrschte am Samstag Flaute – auf dem Instagram-Kanal der Liga kommentiert mit: „Error 404 – wind not found“. Auch der Sonntag brachte nur schwachen Wind, dafür ergiebigen Regen bis in den Nachmittag. „Trotz des Wetters kamen viele Zuschauer an die Kiellinie“, freut sich Anke Nowak. „Am dritten Tag frischte der Wind deutlich auf – bei zehn bis 16 Knoten war dann vor allem Kraft und Technik gefragt.“
Zweite Liga: EnSFr siegt – Spannung im Aufstiegsrennen
In der 2. Segel-Bundesliga sicherte sich das Team der Entdecker- und Seefahrer Fördervereinigung (EnSFr) mit Steuermann Carsten Kemmling den Tagessieg, gefolgt vom Württembergischen Yacht-Club (WYC) und dem Newcomer in der der 2. Segel-Bundesliga, dem Segelclub Hansa Münster (SHM). Damit übernimmt das Team vom Bodensee die Tabellenführung und darf vom Aufstieg ins Oberhaus träumen – dicht gefolgt von den „Entdeckern“, die dem WYC mit nur einem Punkt Rückstand im Nacken sitzen. Auf dem dritten Tabellenplatz steht der Flensburger Segel-Club (FSC).
„Dass ich mit der starken Crew der ‚Entdecker‘ vorne mitmischen würde, hatte ich schon erwartet – aber, dass es regnen würde, hat mir niemand gesagt“, lachte Carsten Kemmling nach dem Spieltag.
„Einige der Teammitglieder von heute kenne ich noch aus früheren Matchrace-Zeiten als Gegner– da ging es hart zur Sache und wir haben uns gegenseitig nichts geschenkt. Und jetzt sitzen wir gemeinsam auf einem Boot, ganz ohne vorheriges Training – und es hat auf Anhieb hervorragend funktioniert. Das Wochenende hat riesigen Spaß gemacht. Es ist schön, alte Verbindungen wieder aufleben zu lassen und gemeinsam ein so hohes Niveau zu erreichen.“
Gute Stimmung, starke Gemeinschaft
„Ich bin immer wieder begeistert von der tollen Atmosphäre und dem fairen Miteinander der Liga-Teams – selbst bei schlechtem Wetter“, sagt Anke Nowak und betont, dass die Teams untereinander sehr gut befreundet sind und die Liga-Spieltage auch immer ein „Klassentreffen“ der deutschen Regattaszene sind.