Hamburg, 15.10.2022 – Wenig bis gar kein Wind, drehende Winde und einsetzender Regen sorgten beim letzten Spieltag der Segel-Bundesliga vor allem für Nervosität und Anspannung bei den teilnehmenden Vereinen. Während an der Tabellenspitze schon vor dem ersten Startsignal nur noch wenig Veränderungen zu erwarten waren, ging es für die Vereine im Tabellenkeller um den Klassenerhalt.
Strahlender „Deutscher Meister der Segelvereine“ ist zum sechsten Mal der Norddeutsche Regatta Verein (NRV), Vizemeister ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der Segel- und Motorbootclub Überlingen (SMCÜ) vor dem Team des Berliner Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW).
„Wir sind überglücklich, dass wir nun den sechsten Stern an der Brust haben und wieder Meister geworden sind“, sagte Tobias Schadewaldt, Steuermann des Norddeutschen Regatta Verein, nach dem letzten Flight des Spieltages. „Aber für uns ist die Saison noch nicht Ende. Nach dem Sieg der SAILING Champions League, wollen wir das Triple holen und auch den Liga-Pokal gewinnen. Darauf sind wir heiß!“
Aus der 1. Liga steigen nach den Regularien der Segel-Bundesliga die letzten vier in der Tabelle platzierten Vereine ab. In diesem Jahr sind dies, mit einem Abstand von rund zehn Punkten zum Tabellenvierzehnten, der Bayerische Yacht-Club (BYC), der Blankeneser Segel-Club (BSC), der Joersfelder Segel-Club (JSC) und die Segelvereinigung Itzehoe (SVI).
Besonderen Grund zum Jubeln gab es heute auch beim Konstanzer Yacht-Club (KYC), der zusammen mit dem Württembergischen Yacht-Club (WYC) diesen Spieltag in Friedrichshafen ausrichtete. „Der Aufstieg fühlt sich gut an, wir haben dieses Jahr auf unser Juniorenteam vertraut und wurden auch nicht enttäuscht“, sagt Felix Schrimper vom KYC. Mit nur 17 Zählern nach fünf Spieltagen führte KYC souverän die Tabelle der 2. Segel-Bundesliga an. Mit zwei Punkten Abstand folgt der zweite Aufsteiger, der Akademische SegelVerein Warnemünde. Ebenfalls ins Oberhaus der deutschen Segel-Bundesliga steigen der Verein Regatta Segler Neuruppin (RSN) und der Chiemsee Yacht-Club (CYC) auf.
Ihren Abschied aus der 2. Segel-Bundesliga müssen nach dieser Saison die Entdecker- und Seefahrer Förderervereinigung aus Hamburger (ENSF), der Segel-Club Salzgitter (SCSZ), der Akademische Segler-Verein Hamburg (ASV Hamburg) und die Segelabteilung des FC St. Pauli (FCSP) nehmen, die dieses Jahr mit einer inklusiven Mannschaft an den Start gingen.
„Wir sind sehr dankbar über diese spannende Saison, bei der vor allem das Niveau der Topvereine der 1. Segel-Bundesliga sehr beeindruckend war“, sagt Liga-Organisator Oliver Schwall. „Die hervorragend durchgeführten sechs Events wären ohne das große Engagement der ausrichtenden Vereine und der vielen ehrenamtlichen Helfer so nicht möglich gewesen.“
Die Segel-Bundesliga, die dieses Jahr ihr zehntes Jubiläum feiert, ist von ihrer ersten Saison an zum festen Bestandteil des Regattakalender vieler Vereine geworden und hat sich als hochkarätiges Segelevent, bei dem ehemalige Olympioniken, Welt- und Europameister mit ihren Teams für ihre Heimatvereine an den Start gehen, mehr als bewährt. „Der Reiz des Liga-Segelns ist auch im zehnten Jahr ungebrochen“, sagt Oliver Schwall. „Dieses Jahr hatte vor allem der Konkurrenzkampf Nord gegen Süd, NRV gegen SMCÜ eine besondere Dynamik. Aber auch die Lokalrivalen der einzelnen Bundesländer und Stadtstaaten sorgen immer wieder für eine besondere Spannung auf dem Wasser.“
Nach dem letzten Flight auf dem Wasser fand heute direkt die Siegerehrung mit Übergabe der Meisterschale auf dem Gelände des Württembergischen Yacht-Club statt, am Abend wird mit allen teilnehmenden Teams und Vereinen im Zeppelin Universität gefeiert. Der DSL-Pokal findet am 5. und 6. November auf der Hamburger Außenalster statt, ausrichtender Verein ist der NRV.