Die große internationale Bedeutung des Events mit 31 teilnehmenden Teams aus elf Nationen belegt ein Blick auf die Meldeliste: Ehemalige Olympioniken und Weltmeisterinnen waren stark vertreten, ebenso die Top-Seglerinnen der Bundesliga-Teams. Die weiteste Anreise hatte das Team aus Australien, verletzungsbedingt musste das französische Team kurzfristig seine Meldung zurückziehen.
Starke deutsche Beteiligung bei der Women’s SAILING Champions League
„Für alle deutschen Vereine ist die Women’s SAILING Champions League eine hervorragende Möglichkeit, mit den besten Seglerinnen ein Team zu bilden und sich diesem Regattaformat zu stellen. Mit acht deutschen Teams waren die deutschen Seglerinnen dieses Jahr beim Finale stark vertreten“, sagt Anke Nowak.
Das eingeführte Konzept des Liga-Segelns auf einheitlichen Booten ist dabei einer der Erfolgsgaranten der Women’s SAILING Champions League. Durch die große Verbreitung der J/70 finden sich auf zahlreichen Revieren starke Trainingsgemeinschaften, durch viele Klassenregatta außerhalb des Liga-Segeln steigt die Leistungsdichte der J/70 Seglerinnen und Segler immer weiter.
Weltweit starke Zunahme an Regatten für Frauen
„Wir erleben weltweit einen immensen Zulauf und steigende Meldezahlen bei Frauenregatten“, sagt Liga-Managerin Anke Nowak. „Für das Finale der Women’s SCL gab es dieses Jahr erstmals eine Warteliste, so dass wir die Teilnehmerzahl auf 32 erhöht haben, damit mehr Clubs mitmachen können. Dennoch haben wir drei Meldungen nicht mehr berücksichtigen können.“
Nach Einschätzung der ehemaligen Leistungssportlerin ist es wichtig, neben dem Breitensport, der vor allem mit dem Women on Water (WoW) Konzept Frauensegeln international fördert, verstärkt für hochkompetitiv segelnde Frauen internationale Wettfahrtformate auf hohem Niveau anzubieten. Vor allem Seglerinnen, die ihre olympischen Karrieren beendet haben, fordern verstärkt internationale, anspruchsvolle Regattaformate ein.
Mehrstufige Förderung des Frauensegelns
Die erfolgreiche Women’s SAILING Champions League ist für Anke Nowak nur der Anfang einer mehrstufigen Förderung des Frauensegelns durch die SAILING Champions League. Sie arbeitet bereits an der Entwicklung einer Youth und Women Serie mit mehreren Qualifiern und einem Finale, um das internationale Format der SCL weiter zu stärken. „Vor allem aber müssen wir daran arbeiten, dass in den nationalen Ligen mehr mixed-Teams und auch Steuerfrauen an den Start gehen“, sagt Anke Nowak. „In der deutschen Liga gibt es diesen Trend bereits, dennoch sind die Frauen zahlenmäßig unterrepräsentiert.“ Die Bedeutung der Seglerinnen für die Teams zeigte sich beim letzten Liga Event ins Konstanz, das parallel zum Women’s SAILING Champions League Finale stattfand und für das einige Teams auf ihre Leistungsträgerinnen verzichten mussten.
Qualifier 2024 auf dem Wannsee
Die Qualifizierung für das Finale der Women’s SAILING Champions League ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland wird es im Frühjahr 2024 auf dem Wannsee wieder ein Women’s SAILING Champions League Event geben, ausrichtender Verein ist der Berliner Yacht-Club. Die Entscheidung, welche Liga-Seglerinnen ihr Land beim Finale vertreten, liegt bei den nationalen Liga-Vertretern. Das Meldegeld inklusive Verpflegung wird 2024 pro Team vermutlich 1.250 Euro betragen, die Boote werden von der SCL gestellt. Genaue Termine und Austragungsorte stehen aktuell noch nicht fest.